Aus den OÖN vom 3. Dezember 2022 – Apotheker, Ärzte, Anwälte, Ziviltechniker sehen Diskriminierung

Präsidient Kolbe: „Wir zahlen die gleichen Steuern, also erwarten wir, gleich behandelt zu werden. Daher wurde beschlossen, dass die BUKO Mitglieder unterstützt, die eine Verfassungsbeschwerde wegen Diskriminierung einbringen. Das Vorgehen des Bundes ist nicht gerechtfertigt und widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz!“

 

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Freie Berufe erneuern Forderung nach Zugang zu staatlichen Unterstützungen

 

„Der Wirtschaftsausschuss des Nationalrates hat es leider verabsäumt, die Ungleichbehandlung der Freien Berufe zu beheben. Daher fordern wir die Regierung sowie die Abgeordneten des Nationalrates auf, bei der kommenden Plenartagung die Diskriminierung der Freien Berufe zu beenden und Fördergelder und den Energiekostenzuschuss auch für Apotheker:innen, Ärzt:innen (Human, Tier, Zahn), Notar:innen, Patentanwält:innen, Rechtsanwält:innen, Steuerberater:innen, Wirtschaftsprüfer:innen sowie Ziviltechniker:innen zugänglich zu machen“, so der Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO), Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe.

 

Freiberufler:innen betreiben (Zahn-)Arztpraxen, tierärztliche Praxen oder beispielsweise Labore, wie auch im Falle der Ziviltechniker:innen. Dass diese Ausstattungen hohe Energiekosten verursachen, liegt dabei auf der Hand. Ein kategorischer Ausschluss von Freiberuflern vom Energiekostenzuschuss ist schlichtweg sachlich und fachlich nicht gerechtfertigt und widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz.

„Trotz der offensichtlichen Systemrelevanz der Freien Berufe mussten wir bereits bei den Corona-Unterstützungsmaßnahmen auf uns aufmerksam machen, um nicht vergessen zu werden. Wir sichern und schaffen Arbeitsplätze, können aber die Ausgaben für die hohen Energie- und Treibstoffpreise nicht an unsere Patient:innen, Klient:innen, Mandant:innen und Kund:innen weitergeben und stehen mittlerweile selbst enorm unter Druck. Dieser systematische Ausschluss von staatlichen Förderungen muss ein Ende finden“, verdeutlich Kolbe die angespannte wirtschaftliche Situation für die Freien Berufe.

Angehörige der Freien Berufe fordern konsequente Gleichbehandlung bei Ausschüttung staatlicher Förderungen!

Wie Klaus Knittelfelder von der Presse heute berichtete, werden beim türkis-grünen Energiekostenzuschuss sämtliche Freiberufler – also Apotheker:innen, Ärzt:innen (Human, Tier, Zahn), Notar:innen, Patentanwält:innen, Rechtsanwält:innen, Steuerberater:innen, Wirtschaftsprüfer:innen sowie Ziviltechniker:innen – von der Bezuschussung ausgenommen sein. Daher ist die Empörung im Dachverband der Freien Berufe groß: „Beim Energiekostenzuschuss für Unternehmen gehen die unternehmerisch tätigen Freien Berufe aufgrund der Förder- und Zuschusskriterien gemäß dem UEZG zum wiederholten Male leer aus. Da muss man sich schon fragen: Sind wir 85.000 Freiberufler etwa Bürger:innen zweiter Klasse?“, will der Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO), Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe, von der Regierung wissen.

 

„Unsere Relevanz für die Gesellschaft ist nicht erst seit der Corona-Krise evident. Als Angehörige Freier Berufe erbringen wir mit unseren Mitarbeitern systemrelevante, maßgeschneiderte Dienstleistungen in gesundheitlichen, geistigen, rechtlichen, finanztechnischen sowie planerischen Bereichen. Dabei agieren wir als Übersetzer bzw. Vermittler zwischen Staat und Bevölkerung. Die Arbeit findet mehrheitlich in Kleinst- und Kleinbetrieben statt. Wir sind ebenfalls massiv von den steigenden Energie- und Treibstoffpreisen betroffen und somit würde auch uns der Energiekostenzuschuss zustehen. Wenn es bei einer Förderung ohnehin eine Regelung hinsichtlich eines Schwellenwertes mit 3 Prozent des Produktionswertes gibt, stellt sich die Frage, weshalb dann noch zusätzlich einzelne Unternehmer ausgeschlossen werden“, gibt Kolbe zu bedenken.

„Der Ausschluss vom Energiekostenzuschuss ist kein Einzelfall, da wir Freien Berufe bei vielen Förderungen und Zuschüssen meist außen vorgelassen werden. Was bei Unternehmen im Einflussbereich der Wirtschaftskammern bzw. Landwirtschaftskammern machbar ist, muss auch für die Freie Berufe möglich sein“, fordert Kolbe abschließend die grundsätzliche Berücksichtigung der Freien Berufe bei Förderungen und Zuschüssen ein.

Pressestimme: Die Presse, 1.10.2022: Freiberufler stehen schon wieder im Regen

Berufsspezifische Stellungnahme aus dem Themenkreis „Fit for 55“ zur Gewährleistung eines nachhaltigen Wandels mit Maßnahmen für KMU und Freie Berufe fand breite Zustimmung!

 

BUKO-Präsident Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe, Vizepräsident Gruppe III des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA), präsentierte als Co-Berichterstatter eine umfassende Stellungnahme zum Thema „KMU, sozialwirtschaftliche Unternehmen, Handwerk und freie Berufe – Fit für 55“ und setzt damit einen wichtigen Schritt für die Zukunft der KMU insgesamt und im besonderen für die Freien Berufe.

 

Freie Berufe als Schlüsselfaktor der Wirtschaft

  • Wir kombinieren wirtschaftliche und soziale Aufgaben und sorgen als Rückgrat der Wirtschaft auch in ländlichen Gebieten für Wohlstand und Arbeitsplätze, obwohl uns vielfach die Auswirkungen der jüngsten Krisen, eine Vielzahl von Rechtsvorschriften, überbordende Regularien und Bürokratien sowie Eingriffe in unsere Prinzipien und Werte das wirtschaftliche Überleben erschweren.
  • Zudem sind wir ein wichtiger Partner bei der Bewältigung von Krisensituationen und der nachhaltigen Umsetzung des grünen Wandels. Wir haben in vielen Bereichen große Expertise und Lösungskompetenz bzw. sind Vorreiter beim digitalen Wandel und elektronischem Rechtsverkehr.

Strategien, Maßnahmen und Flexibilität – auf dem Weg zu „Fit für 55“

  • Mit dem grünen Wandel kommen eine Vielzahl an neuen, komplexen Gesetzen und Richtlinien auf die Freien Berufe zu. So sind gezielte, berufsspezifische Informationen gerade seitens der Freiberufskammern an deren Mitglieder unabdingbar. Damit stehen zukünftig eine stärkere Zusammenarbeit sowie Vernetzung mit EU- und Regierungsinstitutionen, den Sozialpartnern, Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen und Clusterorganisationen im Fokus.
  • Grundvoraussetzung ist, dass bei allen geplanten Gesetzesinitiativen angemessene Folgenabschätzungen und klare Umsetzungsvorschläge erarbeitet werden – und zwar mit einer Aufschlüsselung der einzelnen Rechtsvorschriften nach Unternehmenstypen bzw. –kategorien. Insgesamt soll es auch mehr Flexibilität bei der tatsächlichen Inkrafttretung geben.
  • Die klassische KMU-Förderung wird nicht ausreichen und ist um die Bereiche (Aus)Bildung für den unternehmerischen bzw. freiberuflichen Nachwuchs, Maßnahmen für Gender Equality und Inklusion sowie Zugang zu Investitionen für Technologie und Management (auch in Form von gemeinsamen Datenräumen) zu erweitern.

Die Stellungnahme enthält konkret folgende Indikatoren/Instrumente für die Freien Berufe:

  • umfassender Dialog mit den Freiberufskammern bei der Abstimmung von politischen Entscheidungen und sektorübergreifende Zusammenarbeit beispielsweise in Clustern
  • EU-weites Wording an die Mitgliedsstaaten zur Förderung statt Behinderung freiberuflicher Regelungen
  • breite Unterstützung des freiberuflichen, unabhängigen Fachwissens (technisch, rechtlich, finanziell und sozial/nichtkommerziell) für ein Mehr an optimalen, innovativen Lösungen – auch im Hinblick auf   Kosteneinsparungen
  • Berücksichtigung der Freien Berufe bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen sowie Beschleunigung grüner Investitionen durch Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsprüfungen

Präsident Rudolf Kolbe dazu: „Gerade für die freien Berufsstände ist diese Stellungnahme von essenzieller Wichtigkeit. Es zeigt nicht nur, welch bedeutender Wirtschaftsfaktor wir insgesamt bereits sind, sondern auch, dass es konkret unsere unabhängigen und hochqualifizierten Leistungen im technischen, rechtlichen, finanziellen und sozialen Bereich braucht, um den grünen Wandel und eine nachhaltige Zukunft voranzutreiben.

Die aktuelle Situation erlaubt keine halbherzig „günstigen“ Entscheidungen bzw. Maßnahmen mit späteren „teuren“ Nachbesserungen, sondern es muss von Beginn an das Optimum an Möglichkeiten und Instrumenten ausgeschöpft werden. Das geht nur mit entsprechender Unterstützung, Förderung und Anerkennung der Leistungen der freien Berufsstände auf nationaler bzw. EU-Ebene, ohne dass dabei unsere Standards und Berufspflichten aufgeweicht werden“, so Kolbe abschließend.

Hier geht es zum Download der Stellungnahme – INT/979

Berichterstattung EWSA

Antrittsbesuch und Besprechung relevanter Themen der Freien Berufe

Beim heutigen Gespräch konnte die BUKO-Delegation Bundesminister Univ. Prof. Mag. Dr. Martin Kocher die Relevanz der Freien Berufe als wichtige berufspezifische Institutionen vermitteln aber auch einige Problembereiche ansprechen.

Konkret umfasste das Themensetting die Schwerpunkte:

  • Anerkennung der im öffentlichen Interesse gelegenen Rolle der Freien Berufe
  • politische und wirtschafliche Stärkung durch den Status als „echte Sozialpartner“
  • Sicherung des hohen Qualitätsniveaus, der Berufsverschwiegenheit und Autonomie
  • Unterstützung unserer Standpunkte und Werte gegenüber EU-Institutionen
  • Berücksichtigung der Freien Berufe bei Steuerreformen, Bürokratieabbau sowie Förder- bzw. Zukunftsprogrammen

(v.l.n.r.:)  Präsident Dr. Daniel Alge (Patentanwaltskammer), BM Dr. Martin Kocher, Vizepräsidentin Dr. Bettina Schreder (Zahnärztekammer), Präsident Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe (BUKO und Kammer der ZiviltechnikerInnen), Präsident MR Dr. Johannes Steinhart, KAD Hofrat Dr. Johannes Zahrl (beide Ärztekammer) und Vizepräsident Dr. Michael Lunzer (Notariatskammer)

 

 

Meinungsfreiheit, Pluralität, Sicherheit und Zusammenhalt sind für uns wichtige und unabdingbare Grundwerte.

Die freiberufliche Tätigkeit ist getragen von einem humanistischen und friedlichen Weltbild und verliert an Wert, wenn sie nicht im Rahmen einer offenen, freien und vor allem demokratischen Gesellschaft jenseits von Mobbing, Hass und Gewaltandrohung erbracht werden kann. Die Freien Berufe Österreichs lehnen grundsätzlich jegliche Eingriffe in die persönliche Freiheit sowie Intoleranz ab.

„Wir unterstützen das heutige Lichtermehr im Rahmen #YesWeCare als Gedenken an unsere Berufskollegin und als deutliche Mahnung gegen Hass und Gewaltandrohungen in den Sozialen Medien“, zeigt sich der Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO), Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe namens der freien Berufsstände solidarisch.

„Wenn auch Sie Hilfe oder Unterstützung brauchen, nehmen Sie bitte mit Ihrer jeweiligen Freiberufskammer Kontakt auf. Professionelle Hilfe finden Sie rund und die Uhr und gebührenfrei unter der Notrufnummer 142, sowie unter www.telefonseelsorge.at bzw. unter dem Suizidpräventionsportal das Gesundheitsministeriums unter www.suizid-praevention.gv.at. Sprechen Sie bitte unbedingt mit anderen Menschen darüber!“, so Präsident Kolbe abschließend.

Präsentation Broschüre, Podiumsdiskussion und Networking-Dinner

Freie Berufe 4.0 – Herausforderungen des digitalen Fortschrittes für die Freien Berufe

Nach langer Zeit konnte am 23.5.2022 wieder eine Präsenzveranstaltung in großer Runde mit Vertretern aller Kammern der Freien Berufe im Palais Eschenbach zur Präsentation der Broschüre #Think-Act-Work-Digital, einer Podiumsdiskussion mit versierten Podiumsästen  sowie einem Networking-Dinner abgehalten werden.

(v.l.n.r.) Dr. Karl Forstner, Mag. Herbert Houf, Dr. Alma Steger, Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe, MMag. Maria Thierrichter, Dr. Hatto Käfer, Mag. pharm. Ulrike Mursch-Edlmayer sowie Moderation Anita Reinsperger-Müllebner

BUKO-Präsident Baurat h.c. DI Rudolf KOLBE betonte in seiner Eröffnungs-Keynote, dass die Freien Berufe auch schon vor der Corona-Pandemie viele Bereiche unbürokratisch mit neuen Ansätzen und Technologien ausgeführt haben, aber natürlich die Pandemie einen Digitalisierungsschub bzw. Veränderungen der Arbeitswelten- und weisen mit sich brachte. Grundtenor seiner Rede war, dass man bei aller Fortschrittlichkeit nicht auf die hohen ethischen Standards, einer durchgängigen digitalen Vertrauensbasis sowie der effektiven Datensicherheit vergessen dürfe.

Direkt zum Thema Freie Berufe 4.0 führte Präsident DI Rudolf Kolbe aus, dass auf Basis der gleichnamigen EWSA-Stellungnahme, die Berufsbilder der freien Berufe eine solide Grundlage für notwendige Anpassungen an die digitale Welt erhalten, ohne dabei die eigenen Prinzipien und vor allem den „human in comannd-Grundsatz“ außen vor zu lassen. KI-Tools müssten genauso wie die fachliche Expertise und Unabhängigkeit der Berufsstände den Anforderungen an den Bedürfnissen der Menschen, transparenter Nachvollziehbarkeit und Haftungsrechtlichkeit entsprechen.

Bereits beim Europäischen Tag der Freien Berufe 2022 forderte Präsident DI Rudolf Kolbe die Stärkung der Position der freien Berufsstände aufgrund ihrer Leistungen für die Zivilgesellschaft ein und erneuerte den Anspruch, als unverzichtbarer Sozialpartner betrachtet und in wesentliche Entscheidungen eingebunden zu werden.

Seitens der Vertretung der EU-Kommission in Österreich skizzierte Dr. Hatto KÄFER den Digitalen Kompass 2030 mit den Vorhaben und digitalen Zielen der EU-Institutionen zur Förderung der Entwicklung von Unternehmen, Behörden und der Bevölkerung.

Die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Mag. Pharm. Dr. Ulrike MURSCH-EDLMAYR, sprach von Weitblick und Innovationskraft als Rezept für die Zukunft sowie den zahlreichen Strategiemaßnahmen und der Einsetzung einer eigenen IT-Abteilung als Service für alle Apotheker:innen. Mit der Innovation des Apotheken-Roboters in der Logistik könne zudem qualifiziertes Personal für die Kundenberatung und -betreuung freigespielt werden. Insgesamt standen die e-Medikation, das e-Rezept und der elektronische Impfpass im Zentrum der Digititalisierungsaktivitäten.

Mag. Herbert HOUF, der Präsident der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen, sprach von den Veränderungen bei den Berufsbildern in den Kanzleien – einerseits durch Homeoffice, aber auch durch automatisierte Routinen beim Einsatz von KI-Tools. Hier wurde vor allem der Bedarf an fachlichen und technischen Ausbildungsinhalten für die Angehörigen der Freien Berufe selbst und deren Mitarbeiter bis hin zum Lebenslangen Lernen aufgezeigt. Ziel müsse es sein, eine gute Balance zwischen Technik, fachlicher Expertise, Transparenz, Verantwortung und Vertrauen zu schaffen.

Für die Notare stand das Thema Beratung im Mittelpunkt. Hier führte Frau MMag. Maria THIERRICHTER seitens der Österreichischen Notariatskammer aus, wie schnell es möglich war, notarielle Dienstleistungen in Form von Videokonferenzen durchzuführen und notwendige Unterschriften in Form von digitalen Signaturen zu bewerkstelligen. Ein großer Teil der Regelungen sei nun ins Dauerrecht übergegangen und so könne man auch mit dem Thema Nachhaltigkeit – etwa in Einsparung von Emissionen bei Wegfall von unnötigen Reisen – punkten. Unbestritten bleibe man aber direkter Ansprechpartner sowie Gatekeeper gegen Geldwäsche und Sozialbetrug.

Auch bei den Rechtsanwälten wird Legal Tech zur Effizienzsteigerung eingesetzt. Dr. Alma STEGER sprach in Ihrer Funktion als Leiterin des Arbeitskreises IT und Digitalisierung der Rechtsanwaltskammer von der digitalen Kommunikation mit den Gerichten, der digitalen Aktenführung sowie juristischen Recherchen. Beim elektronischen Rechtsverkehr sowie den kanzlei-internen Workflows werde konsequent Wert auf absolute Datensicherheit und Vertraulichkeit gelegt.

Für den Präsidenten der Patentanwaltskammer Dr. Daniel ALGE war es ein großes Anliegen, die Wichtigkeit der Patenantwält:innen als Schnittstelle zu Innovation und Entwicklung sowie den Sinn eines effizienten gewerblichen Rechtsschutzes aufzuzeigen.

Corona und die Pandemie hatten für die Ärzteschaft massive Auswirkungen. Dr. Karl FORSTNER, der Präsident der Salzburger Ärztekammer, sprach ebenfalls den Wandel der Berufsbilder an, wobei er hier aber darauf verwies, dass Ärzt:innen ständig mit dem technischen Fortschritt in der Diagnostik, bei Behandlungsmethoden sowie einer konstanten Weiterbildung konfrontiert wären.

Der Präsident der Österreichischen Zahnärztekammer, OMR DDr. Hannes GRUBER, relativierte den Digitalisierungsschub auf die Neuerungen im organisatorischen Bereich der Ordinationen – Terminvereinbarungen, digitale Patientenakten oder verbesserte Ordinationssoftware. Die Zahnmedizin sei von Grund auf schon sehr technikaffin und Grenzen zwischen Zahnmedizin und Zahntechnik verschwänden immer mehr, wie man am Beispiel der Chairside-Versorgungen (Wegfall des Zwischenschrittes Provisorium) sehen könne.

Dem Präsidenten der Österreichischen Tierärztekammer, Mag. Kurt FRÜHWIRTH, war es wichtig zu betonen, dass man bei aller Digitalisierungsnotwendigkeit bzw. Fortschrittlichkeit darauf achten müsse, dass niemand – egal ob Angehörige der Freien Berufe, Mitarbeiter oder sogar der Nachwuchs auf der Strecke bleibe. Unabdingbar für ihn sei die verpflichtende Verankerung der digitalen Kompetenzen in den Ausbildungskatalog.

Einhellig wurde am Ende der Diskussionsrunde festgestellt, wie modern, umsetzungsstark und digital die Freien Berufsstände arbeiten und dennoch nicht auf die wesentlichen Grundsätze – und hier vor allem auf das Vertrauensprinzip – vergessen, aber es aufgrund der Unverzichtbarkeit der Leistungen für die Zivilgesellschaft umso mehr eine Stärkung der Position zu einem echten Sozialpartner braucht.

Hier geht es zu unserer Broschüre im E-Paper-Format

Berichterstattung der Österreichischen Tierärztekammer

 

 

Wir zeigen uns mit den Menschen in der Ukraine solidarisch und bieten Unterstützung, wo wir können. 

Freiheit, Pluralität und Sicherheit sind für uns wichtige und unabdingbare Grundwerte. Die freiberufliche Tätigkeit ist getragen von einem humanistischen, friedlichen Weltbild und hat keinerlei Wert, wenn sie nicht im Rahmen einer offenen, freien und vor allem demokratischen Gesellschaft unabhängig von politischen Konstellationen erbracht werden kann.

Die Freien Berufe Österreichs lehnen daher grundsätzlich gewaltsames Vorgehen gegen die Rechtsstaatlichkeit ab und verurteilen jegliche Aggressionen sowie kriegerische Auseinandersetzungen.

„Gemeinsam sprechen wir uns für die sofortige Einstellung aller Kriegshandlungen aus und ersuchen dringend zum Schutz der Zivilbevölkerung um konsensorientierte Rückkehr aller Partner an den Verhandlungstisch.  Es darf nichts unversucht gelassen werden, um Frieden, Sicherheit sowie Meinungs- und Pressefreiheit wiederherzustellen“, unterstreicht der Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO), Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe, namens des gesamten BUKO-Präsidums die Solidarität mit der Ukraine.

„Ukrainischen Flüchtlingen, die in ihrer Heimat einen freien Beruf ausgeübt haben, empfehlen wir, mit der jeweiligen österreichischen Freiberufskammer in Kontakt zu treten, um individuelle Hilfs- und Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen“, so Präsident Kolbe abschließend.

Mehr Informationen finden Sie auf den einzelnen Homepages der Kammern

 

Die Freien Berufe bieten allen Frauen hochqualifizierte und gleichberechtigte Berufschancen und Arbeitsplätze.

„Uns geht es nicht nur um die plakativen Schlagworte „gleiche Entlohnung oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sondern darum, dass Frauen in all unseren freien Berufsständen ein weites Arbeitsumfeld, gute Aufstiegschancen und Arbeitsplatzbedingungen vorfinden“, skizziert anlässlich des Internationalen Frauentages der Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO) und der Kammer der ZiviltechnikerInnen, Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe, die Ausgangslage in den freien Berufsständen.

Gerade die Berufsstände der Freien Berufe zeichne insgesamt ein hoher Frauenanteil aus.

 

 

Das komme nicht von ungefähr, da Verbesserungsmöglichkeiten nicht nur gesehen, sondern aktiv an deren Umsetzung gearbeitet werde:

  • mehr Flexibilität bei Arbeitszeitmodellen und Wiedereinstieg in das Berufsleben
  • Schaffung von besseren Rahmenbedingungen durch Mentoring-Programme (z.B. YesWePlan Erasmus+)
  • Initiativen und Kampagnen, um unsere Berufsbilder attraktiver für Frauen/Mädchen jenseits traditioneller Berufsentscheidungen zu machen
  • Förderung von Maßnahmen zur Erleichterung der Teilnahme von UnternehmerInnen an öffentlichen Ausschreibungen
  • Attraktivierung des Weges zu mehr Frauen in Führungsgremien und -etagen

„Mit unserem Werteverständnis, unserer gesamtgesellschaftlichen Haltung und den konkreten Maßnahmen für die Zukunft tragen wir dazu bei, dass geschlechterbezogene Ungerechtigkeiten kontinuierlich abgebaut werden“, so Präsident Kolbe abschließend.