BUKO-Präsident Rudolf Kolbe brachte in Co-Berichterstattung erfolgreich eine Stellungnahme in den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss ein.
BUKO-Präsident Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe, Vizepräsident Gruppe III des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA), präsentierte als Co-Berichterstatter eine umfassende Stellungnahme zur New European Bauhaus Initiative der Europäischen Kommission (NEB) – eine Reaktion auf die Klimakrise, die eine nachhaltige „Baukultur“ und Lebensgestaltung.
Folgende Kriterien zeichnen das „Neue Europäische Bauhaus“ aus:
- Nachhaltigkeit: von Klimazielen bis hin zu Kreislaufwirtschaft, Schadstofffreiheit und Artenvielfalt,
- Ästhetik: Qualität von Erfahrung und Stil, über Funktionalität hinaus,
- Inklusion: Aufwertung der Vielfalt, Gleichheit aller, Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit
Unter Berücksichtigung aller drei Werte sollen kreative Lösungen entwickelt werden, mit denen den Bedürfnissen der Menschen zu niedrigeren Gesamtkosten bestmöglich Rechnung getragen werden kann.
Dabei gelten die Hauptgrundsätze
- Kombination der globalen und lokalen Dimension,
- Partizipation und
- Transdisziplinarität
Die thematischen Schwerpunkte des Wandels, an denen sich auch sämtliche Fördermaßnahmen orientieren, sind
- Rückbesinnung auf die Natur
- Wiedererlangung des Zugehörigkeitsgefühls
- Vorrang für Orte und Menschen, die Unterstützung am dringendsten benötigen
- Erfordernis eines langfristigen Lebenszyklusdenkens in den industriellen Ökosystemen
In der Stellungnahme sind wichtige Motivations- und Umsetzungsansätze enthalten:
- Breiter Zugang zu Information, Partizipation und finanzieller Unterstützung
- Anpassung von Rechtsvorschriften und Rahmenbedingungen (zB Vergaberecht und Normenwesen), um ein optimales Umfeld zur Erreichung der Ziele zu schaffen (NEB-Lab)
- Definition von NEB relevanten Kriterien (NEB-Gütesiegel)
- Förderung langfristiger Investitionen der lokalen und sozialen Infrastruktur
- Finanzierung sowie Förderung von Ausbildungsmaßnahmen für interdisziplinäre Ansätze neue Berufsbilder
- Aufrufe an Start-ups und Bürgerinitiativen
- jährlicher Wettbewerb und Ausschreibung einer Auszeichnung für exzellente Projekte
- jährliches New European Bauhaus Festival
- Vereinfachung von Maßnahmen und Finanzierungsformen (auch Crowdfunding) hinsichtlich Vorschriften.
- Trotz globaler Dimension brauchen Projekte und Initiativen einen ortsbezogenen Ansatz.
Präsident Rudolf Kolbe dazu: „Diese Stellungnahe ist als wichtiger Einstieg in einen laufenden Kooperationsprozess zu sehen. Gerade mit der kritischen Überprüfung des Rechtsrahmens wird man optimalere Bedingungen schaffen. Beste Beispiele dafür sind das Vergabewesen, das einen Qualitätswettbewerb anstelle eines Preiswettbewerbs sicherstellen wird. Ebenso wichtig ist das Normenwesen, das innovative und/oder alternative Neuheiten – beispielsweise im Bereich der Baustoffe – auch tatsächlich ermöglichen kann. Das geht nur mit einem effektiven NEB Lab, wo diese Evaluierungen stattfinden.
„Ein weiterer Schwerpunkt ist die Umsetzung eines breiten Zugangs zu Förderungen, weil gerade eine breitgestreute Einbindung der Zivilgesellschaft letztendlich ausschlaggebend für den Erfolg dieser Initiative sein wird. Ebenso wichtig ist der Ansatz der Forcierung der Interdisziplinarität in der Aus- und Weiterbildung als wichtiger Ansatz, um die Bauhausidee auch nachhaltig voranzutreiben.“ so Kolbe abschließend.
Lesen Sie hier die komplette Stellungnahme