Angehörige der Freien Berufe fordern konsequente Gleichbehandlung bei Ausschüttung staatlicher Förderungen!
Wie Klaus Knittelfelder von der Presse heute berichtete, werden beim türkis-grünen Energiekostenzuschuss sämtliche Freiberufler – also Apotheker:innen, Ärzt:innen (Human, Tier, Zahn), Notar:innen, Patentanwält:innen, Rechtsanwält:innen, Steuerberater:innen, Wirtschaftsprüfer:innen sowie Ziviltechniker:innen – von der Bezuschussung ausgenommen sein. Daher ist die Empörung im Dachverband der Freien Berufe groß: „Beim Energiekostenzuschuss für Unternehmen gehen die unternehmerisch tätigen Freien Berufe aufgrund der Förder- und Zuschusskriterien gemäß dem UEZG zum wiederholten Male leer aus. Da muss man sich schon fragen: Sind wir 85.000 Freiberufler etwa Bürger:innen zweiter Klasse?“, will der Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs (BUKO), Baurat h.c. DI Rudolf Kolbe, von der Regierung wissen.
„Unsere Relevanz für die Gesellschaft ist nicht erst seit der Corona-Krise evident. Als Angehörige Freier Berufe erbringen wir mit unseren Mitarbeitern systemrelevante, maßgeschneiderte Dienstleistungen in gesundheitlichen, geistigen, rechtlichen, finanztechnischen sowie planerischen Bereichen. Dabei agieren wir als Übersetzer bzw. Vermittler zwischen Staat und Bevölkerung. Die Arbeit findet mehrheitlich in Kleinst- und Kleinbetrieben statt. Wir sind ebenfalls massiv von den steigenden Energie- und Treibstoffpreisen betroffen und somit würde auch uns der Energiekostenzuschuss zustehen. Wenn es bei einer Förderung ohnehin eine Regelung hinsichtlich eines Schwellenwertes mit 3 Prozent des Produktionswertes gibt, stellt sich die Frage, weshalb dann noch zusätzlich einzelne Unternehmer ausgeschlossen werden“, gibt Kolbe zu bedenken.
„Der Ausschluss vom Energiekostenzuschuss ist kein Einzelfall, da wir Freien Berufe bei vielen Förderungen und Zuschüssen meist außen vorgelassen werden. Was bei Unternehmen im Einflussbereich der Wirtschaftskammern bzw. Landwirtschaftskammern machbar ist, muss auch für die Freie Berufe möglich sein“, fordert Kolbe abschließend die grundsätzliche Berücksichtigung der Freien Berufe bei Förderungen und Zuschüssen ein.
Pressestimme: Die Presse, 1.10.2022: Freiberufler stehen schon wieder im Regen