Mit der neuen Gesetzgebungsperiode haben wir Freien Berufe uns das Ziel des komplexen Gedankenaustausches und der direkten Zusammenarbeit mit politischen Vertretern aus den Reihen der Freien Berufe gesetzt.

Als wichtige, berufsspezifische Institutionen haben wir große Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und dem Rechtsstaat und nehmen diese als unseren zentralen Auftrag wahr. Umso wichtiger ist daher der kontinuierliche Gedanken- und Informationsaustausch sowie die Zusammenarbeit innerhalb der freien Berufsstände, aber vor allem auch mit allen politischen Vertretern aus den Reihen der Freien Berufe zur Bündelung von Kompetenz und Expertise.

Aktuell gab es ein Gespräch mit Mag. Dr. Klaus Fürlinger, dem ÖVP-Justizsprecher und Obmann des Justizausschusses, der seit 1996 als selbstständiger Rechtsanwalt tätig ist. Bereits in seinem Beitrag (Seite 60) im BUKO-Jahresbericht 2024 präsentierte er seinen Einsatz für die Freien Berufe im Parlament und versprach uns auch in der laufenden Legislaturperiode seine Unterstützung:

  • Ich habe mich bei der Berufswahl für einen freien Beruf entschieden, weil ich immer schon selbstständig und beratend tätig sein wollte. Ich wusste mit 15 Jahren, dass ich Rechtsanwalt werden will und der Wunsch hat sich nie geändert.
  • Als Jurist bin ich in den Ausschüssen für Justiz/Verfassung tätig. Meine freiberufliche Expertise kann ich dort einbringen, weil ich weiß, was die von uns beschlossenen Gesetze für die Praxis bedeuten. Manche Bestimmungen sind in der Theorie gut gemeint, ihre Auswirkungen im praktischen Betrieb aber schwierig. Aus diesem Grund versuche ich, meine Berufserfahrung in den Gesetzgebungsprozess einzubringen.
  • Wichtig ist mir, dass die Freien Berufe ihre Unabhängigkeit bewahren. Daher halte ich eine Mitgliedschaft bei den Sozialpartnern nicht für zwingend erforderlich.
  • Die Überregulierung unseres Wirtschaftslebens trifft uns in allen Bereichen. Es ist höchste Zeit, Vor- schriften auf ihre Zweckmäßigkeit und ihre Ziele zu überprüfen. Das ist Aufgabe der nächsten Regierung. Deregulierung ist oberstes Gebot für die kommenden Jahre.
  • Die überbordende Sozial -und Umweltbürokratie gehört eingedämmt. Wirtschaft bedeutet auch Gewinn zu erwirtschaften. Die Qualität eines Unternehmens hängt nicht davon ab, wie divers die Führungsgremien besetzt sind und wie viel Elektroautos in der Tiefgarage stehen, sondern wie viele Arbeitsplätze ein Unternehmen schafft, ob es innovativ ist und entsprechende Erträge erzielen kann.

Konkret wurde beim Termin über die neue Regierung, das Budget und die notwendigen Maßnahmen, den Einzug der KI in die Berufe/Wirtschaft, die Stellung der österreichischen Wirtschaft im internationalen Vergleich und Wettbewerb sowie allgemein die überbordende Bürokratie sowie /Gold-Plating gesprochen. Es wurde hierbei von uns auch angemerkt, dass bestehende und künftige Gesetze klarere Passagen hinsichtlich des Anwendungs- bzw. Geltungsbereiches enthalten sollten und zwar konkret beim NISG, IFG und den Materiengesetzen. Ein weiteres Thema waren die veralteten Tarif- und Honarregelungen, bei denen eindeutig eine Anpassung an die derzeitigen Verhältnisse erforderlich ist.

Freie Berufe haben Kompetenz und Fachexpertise in den Bereichen Gesundheit, Recht, Innovation, Technik und Nachhaltigkeit. Unsere Berufsstände stehen täglich im direkten und persönlichsten Kontakt mit der Zivilbevölkerung und vor allem:  Wir wissen, wie’s geht! 

v.l.n.r.: Kammerdirektor Dr. Lukas Stärker (Ärztekammer), BUKO-Präsident Dr. Daniel Alge (Patentanwaltskammer), ÖVP-Justizsprecher Mag. Klaus Fürlinger und Kammerdirektor Dr. Christian Sonnweber (Notariatskammer)