KOPF DES MONATS

Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr

Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer

Warum sind Sie Apothekerin geworden?
Mich haben Naturwissenschaften schon immer fasziniert. So habe ich mich entschieden, in Innsbruck Pharmazie zu studieren und habe dann den Weg in die Forschung eingeschlagen. Meine Jahre als Univ.-Assistentin am pharmakologischen Institut der Universität Innsbruck haben mich sehr geprägt. Mein erstes Kind kam damals zur Welt und ich weiß, was es bedeuten kann, wenn Frauen sagen, dass sie Job und Kind unter einen Hut bringen müssen. Die Leidenschaft für die Pharmazie ist bis heute ungebrochen.

Was ist das Schöne am Beruf?
Ich engagiere mich seit 1990 – damals war ich bereits als Angestellte Mitglied des Vorstandes der Österreichischen Apothekerkammer –  für die Anliegen der Apothekerinnen und Apotheker. Und zwar immer in Hinblick darauf, dass Apothekerinnen und Apotheker Gesundheits-, Nah- und Grundversorger sind. Apotheken sind oft erste Anlaufstelle bei Gesundheitsthemen. Mit Menschen in Kontakt zu sein und dabei für ihr körperliches und seelisches Wohlergehen Sorge zu tragen, hat mir immer viel Freude bereitet.

Was sind die Herausforderungen?
Ich möchte den etablierten und verlässlichen Arzneimittel-Vertriebsweg Apotheke stärken. Aufgrund der demographischen Entwicklung werden wir in Zukunft immer mehr Fälle von Polymedikation haben. Hier steht die Arzneimittelsicherheit der Bevölkerung an erster Stelle! Eine Einnahme von zu vielen Medikamenten führt zu vermehrten Arzneimittel-Nebenwirkungen, die im schlimmsten Fall zu einer Hospitalisierung führen. Mein Credo lautet: so viel Medikamente wie nötig – in optimaler Kombination bzw. Abstimmung aufeinander.

Wie entwickelt sich der Beruf der Apothekerin?
Die Apothekerschaft mit all ihren fachlich kompetenten Persönlichkeiten ist ein bedeutender Baustein in der Gesundheitsversorgung. Das geht von der Prävention über die Früherkennung bis zum Therapiemanagement und der strukturierten Betreuung chronisch Kranker. Die Menschen brauchen vor Ort Ansprechpartner mit hoher Kompetenz, denen sie auch vertrauen. Dafür stehen wir Apothekerinnen und Apotheker. Basierend auf den Fakten ist mein Ziel, die Achse zu den Systempartnern zu stärken und die Leistungen der Apothekerschaft auch im gesamten Gesundheitswesen klarzustellen und zu fixieren. Innerhalb unserer Standesvertretung geht es mir um ein Miteinander von selbständigen und angestellten Apothekerinnen und Apothekern als echte Erfolgspartnerschaft, mit der wir unsere Position nachhaltig verankern.