Dr. med. Thomas Horejs
Präsident der Österreichischen Zahnärztekammer, Präsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs ( BUKO)
Warum sind Sie Zahnarzt geworden?
Abgesehen von einer familiären Prägung – meine Mutter war ebenfalls Zahnärztin – hat mich von Anfang an die Freiberuflichkeit der Zahnärzte angesprochen. Sie sind die klassischen Selbstständigen und können über weite Strecken ihr berufliches Umfeld selber gestalten.
Was ist das Schöne am Beruf?
Dem Zahnarzt gelingt es für gewöhnlich in der ersten Sitzung das Hauptproblem des Patienten zu lösen, seien es Schmerzen oder ein ausgebrochener Zahn.
Was sind die Herausforderungen?
Die Individualität der Patienten ist Herausforderung und gleichzeitig auch das Schöne. Die medizinische und technische Entwicklung schreiten beständig voran und hier gilt es am Ball zu bleiben. Andererseits wird der Umgang mit Ämtern, Behörden und Krankenkassen immer bürokratischer und mühsamer. Ein Bürokratie-Monster jagt das nächste. Die Patienten suchen den Familien-Zahnarzt. Sie wollen keine Massenabfertigung in Zahnfabriken. Darum gilt es die Freiberuflichkeit voll zu erhalten.
Wie entwickelt sich der Beruf des Zahnarztes
Die voranschreitende Digitalisierung auch in der Zahnmedizin hat positive und negative Seiten. Gleichzeitig entwickelt sich die Zahnmedizin immer mehr von einer Reparaturmedizin hin zu einer Vorsorgemedizin. Die Zahnmedizin wird immer weiblicher. Und die nachkommende Generation Y hat eine andere Sicht auf die Arbeitswelt. Dadurch wird der Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit immer dominanter.