V.l.n.r: Dr. Georg Fischer, EU Kommission; DI Rudolf Kolbe, BUKO; Dr. Marc Fähndrich, EU Kommission; Renate Anderl, ÖGB
Freie Berufe arbeiten an der Säule Soziale Rechte mit
„Bildung und Ausbildung sind wichtig“
Die Freien Berufe bringen sich im Konsultationsverfahren der EU-Kommission zur Stärkung der Säule der sozialen Rechte ein.
BUKO-Präsidiumsmitglied Rudolf Kolbe betont, wie wichtig Bildung und Ausbildung sind, um in der Arbeitswelt bestehen zu können.
Am 28.9.2016 hat im Wiener Haus der Europäischen Union eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zur Säule der sozialen Rechte stattgefunden. Die EU will neben der wirtschaftlichen Bedeutung der Europäischen Union die sozialen Rechte in Europa stärken und hat dazu ein 20 Prinzipien Papier vorgelegt.
Im Jänner 2017 wird in Brüssel dazu eine große Konferenz stattfinden, im März 2017 soll das sogenannte White Paper feststehen. Davor werden die Sozialpartner gehört, der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss, Vertreter von Organisationen wie das Rote Kreuz und die Freien Berufe.
Bei der Diskussion in der EU-Kommissionsvertretung hat neben hochrangigen Vertretern der EU-Kommission auch Sozialminister Alois Stöger teilgenommen. Stöger appelliert an die EU-Kommission, die sozialen Rechte genauso wichtig wie die wirtschaftliche Funktion der EU zu nehmen.
BUKO-Präsidiumsmitglied Rudolf Kolbe betont, wie wichtig die Freien Berufe für die Beschäftigung sind. „Die Gefahr der Digitalisierung betrifft die Freien Berufe kaum, denn die Freien Berufe sind sehr gut ausgebildet und müssen hohen Standards genügen. Diese Arbeit kann nicht von Computern übernommen werden.“
Rudolf Kolbe, der auch Vizepräsident der Österreichischen Architektenkammer ist, meint weiters:“ Ich bin Ingenieur und ich weiß, eine Säule kann nur so gut sein wie das Fundament, auf dem die steht. Die Säule soziale Rechte steht auf dem Fundament einer funktionierenden Wirtschaft.“
Renate Anderl, Vizepräsidentin des ÖGB, warnt vor Lohndumping und einer Nivellierung der sozialen Rechte nach unten. Monika Wild vom Roten Kreuz kritisiert die enorme Bürokratie, unter der Hilfsorganisationen zu leiden haben.
Rolf Gleissner von der Wirtschaftskammer sieht die sozialen Rechte in Österreich schon sehr ausgeprägt, man müsse die Wirtschaft entlasten.
Der Generaldirektor der Abteilung Soziale Angelegenheiten in der EU-Kommission, Georg Fischer, bedankt sich für die konstruktiven und detaillierten Anregungen, die er bei der Diskussion in Wien mitbekommen habe.
Rudolf Kolbe meint, die Freien Berufe bleiben am Thema Säule der sozialen Rechte in der Europäischen Union dran und wollen weiterhin gehört werden.