Mag. Klaus Hübner

Präsident der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

Warum sind Sie Steuerberater geworden?

Ich habe die Begeisterung für den Beruf „geerbt“. Mein Vater hat eine Steuerberatungskanzlei geführt, die mein Bruder und ich übernommen haben. Die Entscheidung, die ich damals unmittelbar nach meinem Wirtschaftsstudium getroffen habe, war für mich 100%ig richtig.

Was ist das Schöne am Beruf?

Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Menschen aus verschiedensten Branchen. Natürlich bedarf es als Steuerberater einer gewissen Zahlenaffinität und Genauigkeit, aber mindestens genauso gerne muss man mit Menschen zusammenarbeiten wollen.

Was sind die Herausforderungen?

Ich bin davon überzeugt, dass die Beratungsnotwendigkeit aufgrund der immer komplizierter werdenden Steuergesetzgebung noch weiter steigen wird. Bereits heute arbeiten rund 95% der österreichischen Betriebe regelmäßig mit einem Steuerberater zusammen, primär im Bereich Rechnungswesen.

Wie sieht die Zukunft Ihres Berufsstandes aus?

Ich sehe folgende Trends:

1. Spezialisierung : Aufgrund der Komplexität der Steuergesetzgebung und spezifischerKlientennachfragen wird eine Spezialisierung auf Branchen und Themen relevant werden.

2. Gleichbleibender Konzentrationsgrad: Auch in Zukunft wird es viele kleine und mittelständische Kanzleien und die „Big 4“ geben.

3. Die beiden Berufe Steuerberater und Wirtschaftsprüfer werden sich auseinander ent-wickeln. In Zukunft wird man entweder Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer sein.

4. Ein weiterer Erfolgsfaktor und zugleich eine Herausforderung wird die Digitalisierung des internen Workflows in den Kanzleien sein.